Ich bin gerade auf dem Heimweg aus dem Theaterstück Dosenfreunde.
Theoretisch passt es damit nicht ganz in diese Kategorie aber es ist nah genug dran.
Der Name des Stücks und die Grundgeschichte basiert auf einer fiktiven Kampagne einer Supermarktkette: in einer Dose Ananas sind 2/3 einer ganzen Frucht drinnen. Das fehlende Drittel ist somit in einer anderen Dose. Durch eine App kann man nun nachverfolgen wer das fehlende Drittel seiner Ananas besitzt und Kontakt zu der Person herstellen.
Dadurch werden im Stück die verschiedensten Menschen zusammen gebracht.
Erzählt wird aus der Perspektive von Jay welcher die Geschehnisse in einer Therapiesitzung erzählt. Dadurch werden verschiedene Handlungsstränge parallel erzählt die gelegentlich durch den Therapeuten unterbrochen werden um Dinge klar zu stellen. So kann es beispielsweise passieren das eine Szene in der Jay nicht persönlich anwesend war mehrfach erzählt wird um verschiedene Abläufe auf zu zeigen die möglich gewesen wären.
Alle auftretenden Figuren sind auf Ihre Weise divers aufgestellt was in der Einführung des Stücks kurz erklärt wird, anschließend aber nicht weiter Thematisiert wird.
Dadurch wirkt das ganze sehr natürlich und passt sich dem Stück gut an ohne aufdringlich zu wirken. Zusätzlich entsteht eine sehr spannende Dynamik zwischen den verschiedenen Figuren.
Schauspielerisch war ich ehrlich sehr überrascht.
Die Dialoge waren gut verständlich und sehr sauber betont. Auch das Recht einfache Bühnenbild bietet viele Einsatzmöglichkeiten ohne große Umbaupausen.
Leider war das Publikum sehr träge und konnte nur selten zu Beifall animiert werden.
Hier könnte es helfen wenn eines der Crewmitglieder den Beifall startet und das Publikum anschließend mit einsteigt.
Durch weg war es ein sehr sehenswertes und überaus humorvolles Stück welches mit einer recht kurzen Spieldauer auch nicht unnötig in die Länge gezogen wird.
Tatsächlich hätte ich nur eine einzige anmerkung:
der Beginn der Pause war für das Publikum nicht eindeutig ersichtlich.
Die Darsteller laufen des öfteren durch den gesamten Raum und demzufolge wird auch die Beleuchtung passend gewechselt.
Hier hätte eine kurze Info sehr geholfen welche beispielsweise durch den Therapeuten gut ins Stück intigriert werden könnte.
Auch wäre dadurch klar wie lange die Pause ist.
Ich kann nur empfehlen sich das Stück selbst an zu sehen da die Gags, die Diversität und die daraus resultierende Dynamik des ensambles nur live zur Geltung kommen.
Weitere Informationen zur letzten Aufführung am 22.01.2023 so wie Tickets findet Ihr auf der Homepage des Kunstdruck CentralTheater