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Musical

ROBERTA

Ich war gestern Abend wieder im Theaterschiff und habe dort das Stück „Roberta – auf Liebe programmiert“ gesehen. Um ehrlich zu sein, hatte ich mich im Voraus nicht sonderlich mit dem Stück beschäftigt und bin daher ziemlich unvoreingenommen dort angekommen.

Das Stück ist herrlich aktuell: Es verbindet das Thema Künstliche Intelligenz mit einem wunderbar trockenen Humor. So ist das Smart Home im Stück eher eine Dauerbaustelle ist.
Der Kühlschrank „Frosti 02“ stürzt ständig ab und verkündet lieber das Orangenmarmelade und Sardellen in Öl noch da sind, statt einfach die Tür zu öffnen. Auch die Kaffeemaschine beschwert sich ununterbrochen über mangelnde Reinigung, und der Sprachassistent Ben missversteht
grundsätzlich alles.

Im Mittelpunkt steht Adrian, Sohn des Familienunternehmens „Smarthome Living“. Er selbst ist eher ein Freigeist und versucht sich an Kunst und Zwölftonmusik. Seine Mutter möchte aber, dass er die Leitung der Firma übernimmt, am besten mit einer passenden Frau an seiner Seite. Ihre Verkupplungsversuche bilden die erste Hälfte des Stücks. Gleichzeitig wird gezeigt, wie die hochmodernen Geräte im Alltag grandios versagen. Besonders komisch ist die russische Putzfrau Olga. Sie kann mit den ganzen technischen Spielereien nichts anfangen und beschwert sich darüber, dass man die selbstreinigende Toilette ständig reinigen müsse und versucht „Dusty“, dem Saugroboter, beizubringen, Staub zu saugen und nicht immer nur im Kreis zu fahren.

Durch einen technischen Defekt von Ben sitzen Adrian und Olga plötzlich in seiner Wohnung fest, und das genau an dem Abend, an dem er eigentlich die von seiner Mutter arrangierte Bekanntschaft treffen soll. Hier lernen sie den Techniker der Firma kennen, der von einem geheimen Projekt berichtet.

Das Treffen mit der von der Mutter organisierten Dame läuft völlig aus
dem Ruder, und so bekommt Adrian ein Ultimatum gesetzt: Bis zum Geburtstag seiner Mutter muss er eine ansehnliche Frau auftreiben. An diesem Punkt kommt das geheime Projekt wie gerufen, denn der Techniker hat eine neuartige Super-KI entwickelt. Diese trägt den Namen Roberta und soll an Adrians Seite Schritt für Schritt zur perfekten Partnerin werden. Natürlich geht von da an alles drunter und drüber.

Das Ende ist für meinen Geschmack etwas zu übertrieben insziniert, aber dennoch gut gelöst, wenn auch sehr vorhersehbar.

Das ganze Stück wird von nur vier Darstellern aufgeführt, die allesamt großartig spielen. Auch doppelte Besetzungen sind super umgesetzt, und jede Figur bekommt einen ganz eigenen Charakter. Die Geschichte selbst ist nichts weltbewegend Neues, aber durch den Humor unfassbar lustig und absolut sehenswert.

Das Theaterschiff ist zwar klein, aber gerade das macht seinen besonderen Charme aus.
Mit etwa 30€ pro Karte in der Kategorie 1 ist es außerdem sehr fair bepreist und daher absolut empfehlenswert.
Karten könnt Ihr hier kaufen.