Gestern Abend habe ich endlich ein Musical gesehen, das schon lange auf meiner Watchlist stand: die Rocky Horror Show. Da ich weder den Film noch eine andere Inszenierung zuvor gesehen habe war ich dementsprechend gespannt.
Leider wurde das Musical direkt am Anfang erst einmal unterbrochen. Noch bevor der erste Song zu Ende war, ertönte der Feueralarm und der ganze Saal wurde geleert. Die Evakuierung verlief ohne Probleme. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Menschen draußen und die Feuerwehr fuhr ein.
Die Stuttgarter Nachrichten schrieben zur Ursache Folgendes:
Ursächlich für den Feueralarm war nach Angaben der Feuerwehr ein technischer Defekt. Ein Feuer brach nicht aus, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr auf Nachfrage. Allerdings kam es laut einem Polizeisprecher zu Rauchbildung, weswegen der betroffene Raum gelüftet werden musste.
Doch nicht allzu lange später durften wir wieder in den Saal. Leider wurde das Stück nicht neu begonnen, dennoch lief es anschließend ohne Probleme.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Dieses Musical ist vollkommen verrückt. Man fragt sich ständig: „Was passiert hier eigentlich gerade?“
Die Story dürfte den meisten bekannt sein. Was ich persönlich jedoch nicht ganz nachvollziehen kann, ist warum der Hype um dieses Musical so groß ist.
Ein Großteil der Teilnehmer war gut vorbereitet und kostümiert. Außerdem ist das Ganze zu einer Art Mitmach-Musical gewachsen. So werden ständig Dinge wie Reis, Karten oder auch Wasser geworfen. Weshalb allerdings der Erzähler ständig ausgebuht wird, habe ich immer noch nicht verstanden.
An diesem Abend wurde die Rolle übrigens von Sky du Mont gespielt, der sich dafür hervorragend eignet. Insgesamt waren alle Darsteller sehr überzeugend und haben ihre Rollen mit großem Engagement dargestellt.
Die Songs wurden live von einer Band gespielt, die ihre Sache gut machte. Leider war das Sounddesign eine Katastrophe: Alle Lieder klangen recht flach, und die Anlage war viel zu laut. Bekannte Songs wurden stellenweise deutlich lauter abgespielt als der Rest. Dynamik bedeutet jedoch nicht, den Verstärker aufzudrehen, sondern dass bei ruhigen Stellen mit Gefühl und leiser gespielt wird. Durch diese Lautstärke waren einige Stellen, wie das Abheben der Rakete, unerträglich laut.
Trotz allem war es ein unvergessliches Erlebnis. Auch wenn ich den Hype nicht ganz nachvollziehen kann, passt er irgendwie zu dem Chaos, das sich auf der Bühne abspielt. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, die ich so noch in keinem Musical erlebt habe. Ein Publikum, das so bei der Sache ist, hätte ich mir bei &Julia gewünscht.
Nächstes Mal werde ich mich besser vorbereiten und ebenfalls Wurfmaterialien mitnehmen.


